Welche Assistenzhunde gibt es?

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Die wohl bekannteste Form der Assistenzhunde ist der Blindenführhund. Man sieht sie nicht sehr häufig, wenn man nicht gerade einen sehbehinderten Menschen mit einem Hund in der Nachbarschaft hat, aber ab und an sieht man einen Hund mit einem speziellen Geschirr, der aufmerksam neben seinem Menschen läuft und sich zielstrebiger und bewusster bewegt, als man es sonst von Hunden kennt. Diese Hunde sind darauf trainiert, bis zu einem bestimmten Grade ihrem Zweibeiner die Sehkraft zu ersetzen. Sie können auf Befehl einen guten Straßenübergang finden, erkennen, ob die Fußgängerampel Rot oder Grün anzeigt, um Hindernisse herumführen oder auch stehenbleiben und das Weitergehen verweigern, wenn ihr Mensch dadurch in Gefahr geraten könnte.

Verschiedenste Aufgaben für Assistenzhunde

Assistenz- oder Rehabilitationshunde werden für verschiedenste Aufgaben ausgebildet. Hunde haben einen sehr guten Geruchssinn, der sie Gerüche unterscheiden lässt, die für den Menschen nicht einmal mehr wahrnehmbar sind. So können Diabetikerwarnhunde riechen, wenn ein Mensch mit Diabetes unterzuckert ist, ihn warnen und sogar ein Notfallkit bringen oder einen Notruf per Tastendruck absetzen.

Signalhunde werden darauf trainiert, verschiedenste Geräusche unterscheiden zu können und ihren Menschen, der im Hören beeinträchtigt ist, auf diese aufmerksam zu machen.

Menschen mit Epilepsie können durch einen Epilepsiehund frühzeitig auf den nächsten Anfall aufmerksam gemacht werden, bevor sie selbst merken, dass ein solcher Anfall bevorsteht. Die Hunde sind darauf trainiert, gefährliche Gegenstände aus der Reichweite des betroffenen Menschen zu ziehen, ihm eventuell mit dem Zutragen von Medikamenten Hilfe zu leisten oder andere Menschen auf den hilfsbedürftigen Zustand aufmerksam zu machen.

Menschen, die in ihren Bewegungen beeinträchtigt sind, weil sie im Rollstuhl sitzen oder anderweitig körperlich eingeschränkt sind, können Unterstützung durch LPF-Assistenzhunde erhalten. LPF steht für Lebenspraktische Fähigkeiten. Diese Assistenzhunde können beispielsweise den zweiten Socken in derselben Farbe finden, Sachen vom Boden aufheben und anreichen, Türe, auch von Schränken, öffnen und schließen, die Waschmaschine ein- und ausräumen oder Hilfe holen.

FAS-Assistenzhunde helfen hauptsächlich Kinder und Jugendlichen, die an einem fetalen Alkoholsyndrom (FAS) leiden, im Alltag zurechtzukommen. Hat eine werdende Mutter während der Schwangerschaft Alkohol in erheblichem Maße konsumiert, kann dies zu einer schweren Schädigung des Embryos führen. Kinder, die mit einem FAS geboren werden, haben einen zu kleinen Kopf, sind kleiner und schwächer als andere Kinder. Sie sind sehr schnell reizüberflutet und sehr unruhig. Hier können FAS-Assistenzhunde helfend und beruhigend zur Seite stehen

Leidet ein Mensch an Demenz, kann ein Demenz-Assistenzhund eine große Hilfe im Alltag sein. Mit ihm kann die betroffene Person weiter mobil bleiben, da der Hund darauf trainiert ist, die Orientierung zu behalten, auf den Verkehr zu achten und die Person wieder nach Hause zu bringen. Fällt etwas herunter, kann der Hund die Gegenstände wieder aufheben, sodass die vielleicht in der Bewegung eingeschränkte Person keine Probleme hat, sie entgegenzunehmen. Geschieht etwas, wobei der an Demenz erkrankte Mensch Hilfe braucht, drückt der Assistenzhund einen Notfallknopf oder läuft zu Familienangehörigen oder anderen Personen, um den Notfall anzuzeigen.

Weitere Arten von Assistenzhunden

Neben den genannten Bereichen gibt es unter anderem auch noch

  • PTBS-Assistenzhunde – helfen bei posttraumatischen Belastungsstörungen
  • Autismus-Assistenzhunde – unterstützen autistische Menschen
  • Asthma-Warnhunde – warnen Asthmakranke und helfen ihnen

lia